Forum-Fragen zu Sexspielchen und Verhütungsschwierigkeiten

Aha, wir leben immer noch in einer Zeit, in der das Thema Sexualität und Verhütung mit vielen Tabus und gesellschaftlichen Grauzonen belegt ist. Nein, nicht im Fernsehen, sondern im Alltag, in der Realität.

Schocker 1: Diese Bereiche sind dabei wichtig

  1. Körperliche Vorgänge – die Biologie.
  2. Sicherheitsmaßnahmen – die Verhütung, so erwünscht.
  3. Körperliche Bedürfnisse von Frau und Mann (in dieser Reihenfolge ;-), für mehr Erfolg und Spaß) – die Psychologie, was in den Köpfen abgeht.
  4. Kommunikation – Das miteinander sprechen. Nein, nicht über Handys, sondern über Sex, die eigenen Wünsche und Vorstellungen.

Die Hilfe die Du „normalerweise“ dabei erfährst bezieht sich fast ausschließlich auf die Punkte 1 und 2.

Was eine erfüllte Sexualität ausmacht

Was uns Menschen und eine erfüllte Sexualität ausmacht, sind dagegen die Punkte 3 und 4 und gerade hier machen uns komische, bescheuerte moralische Vorstellungen aus der Zeit der Altvorderen einen Strich durch die Rechnung. Und zwar hauptsächlich deshalb, weil sie unterbewusst ablaufen und uns erst hinterher klar wird, dass da eine Störung war.

Wenn Du diese begrenzenden, hemmenden Vorstellungen überwinden willst, dann bist Du auf Dich allein gestellt. Jedoch nicht allein. Ich meine damit nur, es liegt an Dir. Du kannst Dir die Informationen beschaffen und alles lernen was nötig ist, um Dein Leben so zu gestalten wie Du es willst. Denn es gibt genügend Menschen, die genau das schon lange vor Dir oder mir hin bekommen haben. Und von denen können wir lernen – die Abkürzung.

Deshalb bist Du ja hier, Du willst Dein Leben nach Deinen Vorstellungen gestalten. Du übernimmst die Verantwortung für Dich. Und glaube mir, damit bist Du schon weiter gegangen als die allermeisten Anderen. Sehr gut, weiter so.

Doch nun zum Thema.

Schocker 2: Es gibt keine 100 % sichere Verhütungsmethode

Es kann immer etwas „schief“ gehen.

Deshalb gilt folgende Regel: Sex bedeutet immer, dass ein Kind entstehen könnte.

Wenn ein Kind für Dich die absolute Katastrophe wäre, oder Du es abtreiben würdest, dann solltest Du entweder keinen Sex haben, oder nur mit maximaler Sicherheit.

Maximale Sicherheit hast Du besonders dann, wenn Du mehrere Methoden kombinierst. Also z.B. Kondom und zusätzlich ein Spermizid. Pille und Spermizid.

Maximale Sicherheit heißt, auch die Grenzen des Verhütungsmittels zu kennen. Z.B. gibt es immer wieder diese Geschichten, wo das Kondom platzt. Mein Güte, wenn ich doch weiß, dass es so wild zur Sache geht, dann brauche ich eben noch das Spermizid dazu oder vielleicht wäre es für Dich ja etwas sanfter sowieso schöner.

Übung macht den…

Beachte auch, dass Verhütung eine Fähigkeit ist die es zu erlernen gilt. Jede Methode hat ihre Feinheiten auf die es ankommt. Und die findest Du erst mit der Zeit durch Übung heraus.

Dieses Wissen und diese Fähigkeiten schenkt Dir niemand, es liegt ganz allein in Deiner Verantwortung Dir diese zu eigen zu machen. Und gehe davon aus, dass Du von Deinen Eltern, Freunden und vor allem in der Schule nur einen Teil der wichtigen Informationen und Fakten bekommen hast. Und Achtung, es geht wirklich um Fakten. Dinge wie Pearl-Index, Vor- und Nachteile bei der Anwendung, Kosten, Risiken und Nebenwirkungen. Und ja, auch um Auswirkungen auf unsere Welt (die Hormone aus der Pille gelangen z.B. über die Kanalisation in Flüße und Meere und sorgen für Unfruchtbarkeit bei Meereslebewesen.)

Zu speziellen Verhütungsmethoden lasse ich mich jetzt nicht aus, da findest Du genügend gute Informationen im Internet.

Hier geht es jetzt erst mal um Dich

Generell gilt: Wenn Du – DU – im Moment KEIN Kind willst, dann hat die Verhütung die oberste Priorität. Und das sexuelle Vergnügen – Deines UND das des Partners – kommt an zweiter Stelle.

Und wenn Dein Partner, das nicht akzeptieren will, dann ist es an der Zeit, dass Du eine Entscheidung triffst. Eine Entscheidung, die z. B. diese Folgen haben kann:

  • Du stellst Deine Bedürfnisse zurück, wegen einem flüchtigen Vergnügen und „opferst“ Dich im Zweifel.
  • Kein Sex, sondern erst noch besser kennen lernen, bis der Partner bereit ist, die Verhütungsfrage ernst zu nehmen
  • Trennung (Heh, das ist ganz normal. Das Leben geht weiter und eine neue Tür tut sich auf.)

Ohne diese Entscheidung entscheidest Du Dich, diese Folgen in Kauf zu nehmen

  • Du wirst schwanger und Ihr bekommt zusammen ein Kind
  • Du wirst schwanger und machst eine Abtreibung
  • Du wirst schwanger und bist dann Alleinerziehend

Und sei ehrlich zu Dir selber. Was denkst Du, wie wahrscheinlich ist es, dass…

  • Dein Partner bei Dir bleibt? Würdest Du das überhaupt wollen? Das wäre ja so etwas wie heiraten.
  • Du abtreiben würdest? Wie würdest Du Dich den Rest Deines Lebens fühlen? (Und ja, Abtreibung ist eine zulässige Möglichkeit die unter bestimmten Bedingungen möglich sein muss.)
  • Du als allein erziehende Mutter klar kommen würdest? Würdest Du das wollen?

Das sind natürlich Dinge, die in der Hitze des Gefechts nicht mehr wichtig sind. Aber schon sehr kurz nach dem „Schuß“ ist dann nur noch das wichtig.

Viele Trennungen finden statt, nachdem das Kind gezeugt ist. Wenn es da plötzlich geht, dann wäre es auch vorher gegangen.

Achtung, geheim

Und ganz, ganz ehrlich. Der Geschlechtsverkehr ist gar nicht so wichtig. Auch für die Männer nicht (Höh, komm zu Dir, die Typen denken dauernd an Sex.). Ja, ja, Moment.

Was denkst Du, welcher Partner wäre besser Dich:

a) Der, der Geschlechtsverkehr mit Dir will?

oder

b) Der, der DICH will, alles, das ganze Paket (inklusive Sex)?

Na siehst Du, und so geht es den Männern doch auch. Jedenfalls in einer dauerhaften Beziehung.

Und das führt uns zum

Sex-Abenteuer

Und beim Sex-Abenteuer sieht die Welt ja von Anfang an anders aus. Dinge wie Verhütung, Schutz vor Krankheiten sind automatisch wichtiger und Du würdest Dir das bewusst auch nicht so leicht absprechen lassen.

Wie wäre es also, wenn Du eine „neue“ Beziehung erstmal als „Sex-Abenteuer“ oder so ähnlich ansehen würdest? Damit wäre Dir klar, das es um die Punkte 1 bis 3 von oben geht. Also um körperliche Vorgänge, Sicherheit und Spaß.

Und wenn das mit Punkt 4, dem mit einander über Sexualität und das Leben reden, klappt, dann weißt Du auch wann aus dem „Sex-Abenteuer“ mehr wird.

Soweit meine Inspiration für heute.

Alles Gute

Deine Heike

PS: Lass mich und die anderen Leserinnen Deine Gedanken dazu wissen, schreibe doch einen kurzen Kommentar.

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